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Montepulciano

Montepulciano ist eine Kleinstadt im Osten der Toskana, südöstlich von Siena. Das verträumte Städtchen ist malerisch auf einer 600 Meter hohen Bergkuppe gelegen. Mit seinen zahlreichen Baudenkmälern der Gotik und Renaissance zählt Montepulciano zu den schönsten Orten Mittelitaliens. Die Geschichte der Stadt reicht bis in vorchristliche Zeit zurück. Lange stand Montepulciano unter Florentiner Herrschaft. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt zum Bischofssitz erklärt. Eine Zerstörung des reichen kulturellen Erbes im II. Weltkrieg konnte durch den Grafen Origo knapp verhindert werden.

Montepulciano

Montepulciano ©iStockphoto/Aleksander Mirski

Die mittelalterliche Altstadt ist von einer Mauer umgeben. Den schönsten Blick auf Montepulciano genießt man vom Chiana-Tal aus. Hier befindet sich auch die der Heiligen Agnes geweihte Kirche Sant`Agnese. Die Schutzpatronin Montepulcianos wird im Ort sehr verehrt.

Mittelpunkt Montepulcianos ist die Piazza Grande. An der Südseite erhebt sich der Dom, welcher 1630 von Ippolito Scalza vollendet wurde. Das Gotteshaus beeindruckt mit Teilen eines Grabmales aus dem 15. Jahrhundert und dem Triptychon “Mariä Himmelfahrt” von Taddeo di Bartolo. Gegenüber dem Dom befindet sich, mit dem Palazzo Tarugi, der wohl schönste Renaissancepalast der Stadt. Vom Mittelturm des Palazzo Comunale, des Rathauses aus dem 14. Jahrhundert, bietet sich eine fantastische Aussicht auf die Sehenswürdigkeiten Montepulcianos.

Kunstinteressierte finden im Städtischen Museum eine Sammlung mit wertvollen Gemälden der Renaissance. Am Lago di Montepulciano erinnert das Naturkundemuseum an eine Zeit, als das Tal von Montepulciano einem riesigen See glich. Paläste und Sakralbauten säumen auch die Via delé Opio und die Via di Voltaia, an deren nördlichem Ende sich der Palazzo Cervini erhebt. Das imposante Gebäude wurde im Auftrag des späteren Papstes Marcellus II. errichtet, jedoch nie vollendet. Die Kirche Sant`Agostino beeindruckt mit einer prächtigen Renaissance-Fassade und einem hölzernen Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert.

Montepulciano ist auch Weinliebhabern ein Begriff. Zählt doch der Vino Nobile di Montepulciano zu den besten Sangiovese-Weinen. Der elegante, dunkelrote Wein ist ein stimmungsvoller Begleiter der köstlichen mediterranen Spezialitäten, welche in den Restaurants Montepulcianos angeboten werden. Die Stadt ist auch Austragungsort zahlreicher Veranstaltungen, welche Gäste aus alle Welt anziehen. Dazu zählt das Festival Cantiere Internazionale d`Arte, welches jährlich im Juli stattfindet. Die Sommerakademie bietet jungen Sängern, Musikern und Regisseuren ein attraktives Podium, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren und beruht auf einer Initiative des deutschen Komponisten Hans Werner Henze, welcher das Festival 1976 ins Leben rief. Weitere Anziehungspunkte sind das Bauerntheater “Bruscello”, Mitte August, sowie der lustige Wettstreit der Stadtteile Montepulcianos, “Bravio delle botti”, bei dem Weinfässer auf den Berg transportiert werden müssen.

Etwas außerhalb der Stadt befindet sich eine der größten Sehenswürdigkeiten der Region. Am Ende einer Zypressen-Allee erreicht man die Kirche San Biagio, welche im 16. Jahrhundert als Wallfahrtskirche errichtet wurde. Das Gotteshaus gilt als Meisterwerk des Florentiner Architekten Antonio da Sangallo und wurde komplett aus dem goldgelben Sandstein Travertin erbaut. Der Sakralbau ist weit über die Grenzen Montepulcianos hinaus als einer der schönsten Bauten der Renaissance bekannt.

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